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Vulkanon - Stimmen im Chor der Schallplattentektonik - Videos der ChorFilmExpedition zum „Ausgang vom Mittelpunkt der Erde“



Verwirklicht aus der Verschmelzung des Seminars „Zur Medialität magmatischer Naturschauspiele“ im Wintersemester 2014/15 an der Freien Universität Berlin Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften Institut für Theaterwissenschaft mit einer freiwilligen Essenz des Berliner Pump'n Chor zu dem Projekt Vulkanon - Stimmen im Chor der Schallplattentektonik im Festspielhaus der 4 Elemente im Rahmen der ChorFilmExpedition zum „Ausgang vom Mittelpunkt der Erde“ Neapel – Stromboli – Vulcano – Neapel - 13. bis 24. März 2015 sind nun 5 Videos erstellt worden (siehe unten), welche zu folgendem Termin ihren öffentlichen Ausbruch prognostizieren:

Welturaufführung
Samstag 16. Januar 2016
20:00 Uhr
Eintritt frei


JugendKulturZentrum PUMPE
Theatersaal
Lützowstr.42
10785 Berlin

 

Das Projekt Vulkanon - Stimmen im Chor der Schallplattentektonik erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Berliner Künstler Kain Karawahn, einer 15köpfigen Auswahl des Berliner Pump'n Chor, zusammengestellt und unter der Leitung der Berliner Musikerin Tina Paar, sowie 7 StudentInnen (Xenia Ciuvaseva, Benjamin Karg, Judith König, Marius Legowski, Ronja Lindemann, Lukas Renner, Enri Schöner) des Seminars „Zur Medialität magmatischer Naturschauspiele“, Wintersemester 2014/15, Institut für Theaterwissenschaft FU Berlin und Isabel Mogwitz als Köchin. Alle 25 Personen hatten sich im Rahmen einer Vorbereitungsphase „expeditions- und experimentierfreudig“ einzustimmen. Ihr Entdeckungs-, Team-, Organisations- und Kreativpotential wurde zwischen Okt. 2014 Mrz. 2015 dahingehend sensibilisiert, dass jedem/r TeilnehmerIn Expedition, Sein und Arbeiten an Orten ermöglicht wird, die in erdklimatischer, lebensentstehungsgeschichtlicher, mythologischer, philosophischer und künstlerischer (theatraler und musikalischer) Betrachtung entscheidende und aktuelle Relevanzen offerieren.

Wer mehr als einmal seinen Fuß auf Stromboli gesetzt hat, strudelt mindestens einmal in Gefühle des Ausgeliefertseins. Außenstehende assoziieren als Ursache die Unberechenbarkeit der elementaren Natur. Doch ist auf selbige soweit Verlaß, dass man sogar bei einer sehr großen Explosion von der Insel runterkommt - eben mit der Explosion! Wesentlich unverläßlicher ist dagegen die Technik, genauer ihre Erfinder, eben die Wesen, die vorgeben und garantieren ihre technischen Gerätschaften zu beherrschen. Und so war es auch dieses Mal wieder das Schiff, welches nicht von Neapel nach Stromboli fahren sollte, sodaß sich bereits der erste Höhepunkt der ChorFilmExpedition, "Chor singend am Schiffsbug, aus dem Meer ragender ausbrechender Vulkan im Hintergrund", in Luft auslöste - und nicht nur das. Der hochbetagte Vulkan hatte nach mehrmonatigem Lavaerguss derart viel Druck verpufft, dass er nun in einer Aufbauphase steckte. Er signalisierte zwar immer wieder Dampf, wir saßen am Kraterrand und bewunderten Miniatur-Eruptionen einer glühenden Bocke, und wir bezeugten uns auch im Dunkeln eine große rotleuchtende Eruption (auf der Rückreise mit dem Schiff waren es dann sogar drei), doch das gewohnte Bild seines mehrmals täglich ausbrecherischen Gemüts blieb für die ChorFilmExpedition ein Traum.

Doch wer einmal auf Stromboli weilte, weiß, dass Lava-Eruptionen nur einen Teil der strombolianischen Atmosphären färben. Und wer zulassen kann, auf eigene Ausbrüche zu warten, um diese alsdann mit den Mitteln der Kunst zu verschmelzen, der spürt, dass er eine Vitalität angezapft hat, welche sich in derlei Dynamik und Charakteristik nur auf Stromboli entfalten kann. Daher die Veranschaulichung dessen, was jene Kraft für Werke ans Tageslicht fördert, nur mit dem Attribut "vulkanisch" in Worte gekühlt werden kann.

Da der Vulkan während der Expeditionsdauer nicht so häufig aus dem Krater kam, brach es - vielleicht oder glücklicherweise - umso heftiger aus allen Beteiligten hervor - 25 Personen. Es wurde gesungen und gefilmt. Im Zug, auf dem Schiff, im Boot. Während der Meeresküstenfelsenquerung nach Ginostra, beim Aufstieg zum Pizzo wie auch am Kraterrand. Tag und Nacht, bei Stille und Sturm wie auch zur partiellen Sonnenfinsternis. Sogar die Bewohner von Stromboli kamen in den Genuß, die vulkanische Auswahl des Berliner Pump'n Chor unter der magmatisierten Leitung von Tina Paar live zu erleben: am 19. März 2016 zu Beginn des legendären Frühlingsdorffestes auf der Piazza San Vincenzo.


Und so ist es als kleines Wunder zu betrachten, dass sowohl die Choraufnahmen, welche als Soundtrack für u.a. Videos verwendet worden sind, exakt am Tag des Frühlingsanfangs (21. März 2015) in der Kirche San Vincenzo verwirklicht werden konnten, wie auch der Musiker Matteo Sforza alias Jungle Mind diese Tonaufnahmen technisch betreute. Der Hall des strombolianischen Kirchenschiffs, der Zeitpunkt der Aufnahme - am Tag nach Aufstieg und Verweilen des Chors am Krater - metaphorisieren das Aufnahmeereignis zum Gesang in einer Art spirituellen Magmakammer dieses Ortes und seiner Bewohner: insbesondere die Aufnahme von "Vulkanon" klingt wie aus dem Bauch des Vulkans.

 

Primavera à Stromboli
20:00 min
© Video Xenia Ciuvaseva 2016

Eine Geschichte über eine Reise zum Vulkan. Über das Singen und das Sein. Über das Gruppengefühl. Über die Freiheit. Eine Geschichte über mehrere Geschichten.
Abb. links © Xenia Ciuvaseva 2015
 

Vulkanon - Stimmen im Chor der Schallplattentektonik
07:40 min
Idee & Konzeption Kain Karawahn
Komposition & Arrangement Tina Paar
© Video Kain Karawahn 2016
 
Vulkanismen bilden die irdischen Wurzeln für das Vorhandensein klimatisch lebensfördernder Erscheinungen. In naturphilosophischer Betrachtung präsentiert sich der Vulkan Stromboli als begehbares Konzentrat der 4 Elemente - destilliert zum Festspielhaus von Feuer, Wasser, Erde und Luft. In diese Stimmungen der Natur stimmen nun mit ein die Stimmen der Kultur/des Menschen: stimmig oder unstimmig - abstimmen oder verstimmen?
 
mit Wiebke Baller, Katinka Beber, Xenia Ciuvaseva, Stephanie Cobet, Yannik Hölger, Karin Kaltenbach, Kain Karawahn, Benjamin Karg, Max Keilbach, Patrick Killet, Judith König, Marius Legowski, Ronja Lindemann, Gisela Maiß, Norbert Mayer, Isabel Mogwitz, Annett Morgenstern, Tina Paar, Lukas Renner, Moritz Rittmeyer, Tassilo von Saucken, Johanna Schmidt, Enri Schöner, Matteo Sforza, Anna Weber, Petronella Weiss

gesang der unflüchtlinge im feuerofen
08:51 min © Video Kain Karawahn 2016
 
wer singt muss sengen
Ich und mein Lieblingslied im Feuer
frei nach dem Buch Daniel 3,1–30 Bibel Altes Testament „Die drei Männer im Feuerofen“
 
Menschen, welche wie die drei Männer im Feuerofen bereit sind, für ihre Weltanschauung - ihre Wahrheit - vor anderen Menschen mit dem eigenen Tod zu zeugen, werden Märtyrer (Märtyrium, griech.: Zeugnis/Beweis) genannt oder nennen sich selber so. Märtyrer überzeugen sich und gerne auch andere mit dem Feuer ihrer Wahrheit. Die historischen Bewertungen bezeugen derlei "Wahrheitsfackeln" später dann entweder als Geistesgestörte oder Weltverbesserer. Denn die Wahrheit des Brennens ist der beständige Wandel.
 

Sä/engerInnen: Wiebke Baller, Katinka Beber, Stephanie Cobet, Yannik Hölger, Karin Kaltenbach, Kain Karawahn, Benjamin Karg, Max Keilbach, Patrick Killet, Judith König, Marius Legowski, Ronja Lindemann, Gisela Maiß, Norbert Mayer, Annett Morgenstern, Tina Paar, Lukas Renner, Moritz Rittmeyer, Tassilo von Saucken, Johanna Schmidt, Enri Schöner, Matteo Sforza, Anna Weber, Petronella Weiss

INgRId BERGman(n) - Opfertanz auf dem Vulkan - lasciatemi morire
11:52 min
INgRId BERGman(n), die Jüngere: Ronja Lindemann (Idee und Ausführung Judith König)
INgRId BERGman(n), die Ältere: Elvira Pirozzi
Roberto Rossellini: Franco Famularo
lasciatemi morire - Komponist: Claudio Monteverdi - Text: Ottavio Rinuccini - Musikalische Leitung: Max Keilbach
Kammerchor: Yannik Hölger, Max Keilbach, Tina Paar, Moritz Rittmeyer, Johanna Schmidt, Petronella Weiss
Musik: DJ Sebastiano (Stromboli)
© Video Kain Karawahn 2016
 
Das Filmkunstwerk "Terra di Dio", von Roberto Rossellini 1949 auf Stromboli verwirklicht mit nur einer Schauspielerin (Ingrid Bergman) neben zahlreichen Laien, zündete die Einkommesquelle Tourismus für die Einheimischen. Zivilisationsflüchtlinge kauften dann den Einheimischen immer mehr Häuser ab - wie in einem Skiort wirken nun große Teile der Ortschaft außerhalb der Feriensaison als Geisterstadt. In Rossellini's Film findet die Hauptdarstellerin Ingrid Bergman in der äolischen Höhle Trost bei einem Fischer. 2015 spukt sie in dieselbe Höhle als Geist zurück, um die BewohnerInnen Strombolis im Opfertanz auf dem Vulkan vor der Kirche San Vincenzo vom Tourismus zu befreien.

noch ohne Bild

Stimmen von Stromboli
00:00 min
© Video Judith König & Ronja Lindemann 2016
weitere Angaben folgen

 

Text & Fotos © Kain Karawahn 2015/2016



 


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